„Was isst Bayern?“: Staatsministerin Michaela Kaniber stellt Ergebnisse der Bayerischen Ernährungsstudie vor
München – „Was isst Bayern?“, „Wie viel isst Bayern?“ und „Wie gesund isst Bayern?“. Um diese und weitere Fragen dreht sich die repräsentative Bayerische Ernährungsstudie, die Ernährungsministerin Michaela Kaniber in München vorstellte. „Wir sprechen häufig über Essen und Ernährung, ohne wirklich zu wissen, was und wie viel wir täglich zu uns nehmen. Diese Erkenntnisse liefert uns nun die neue Bayerische Ernährungsstudie“, so die Ministerin. Und weiter: „Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Bayern heute gesünder ernähren als noch vor 20 Jahren, dem Zeitpunkt der letzten Erfassung.“
Im Auftrag des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus hat das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) gemeinsam mit der Universität Augsburg, der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) sowie der Technischen Universität München (TUM) aktuelle Daten zum Ernährungsverhalten und Gesundheitsstatus der bayerischen Bevölkerung erfasst. Daraus geht unter anderem hervor, dass der Verzehr von Fleisch und alkoholischen Getränken bei Erwachsenen in Bayern deutlich gesunken ist. Eine positive Überraschung der Studie: der Konsum an zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken ist bei Erwachsenen rückläufig. Vor 20 Jahren war das Trinkverhalten noch anders. Damals wurden im Durchschnitt pro Tag 145 Milliliter Erfrischungsgetränk konsumiert, während es heute nur noch gut 100 sind. Das Hauptgetränk der Bayern ist nicht Bier, sondern Trinkwasser: Wasser liegt mit 1,4 Liter deutlich vor Bier, von dem 130 Milliliter pro Tag konsumiert werden. Auch wenn die Bayern heute zudem mehr Gemüse und Getreideprodukte verzehren als noch vor 20 Jahren, bleibt ein großer Wermutstropfen: 50 Prozent der erwachsenen Bayern sind übergewichtig. Anzeichen für Diabetes Typ II wurden bei fünf Prozent der Befragten festgestellt.
„Die Bayerische Ernährungsstudie zeigt, dass wir uns insgesamt auf einem guten Weg zu einer ausgewogenen und gesundheitsförderlichen Ernährung befinden“, resümierte die Ministerin. Doch gebe es für die Zukunft genügend Herausforderungen. Denn die hohen Zahlen in Punkto Übergewicht und Diabetes seien ein Warnsignal, das alle Verbraucher ernst nehmen müssten. Ministerin Kaniber: „Ernährungsbildung von klein an, ein noch stärkerer Fokus auf Bewegung und ein Umfeld, das zum Bewegen motiviert, aber auch ein gesundheitsförderliches Essensangebot in der Gemeinschaftsverpflegung sind hier wichtige Elemente unserer Strategie.“ Die Ernährungsstudie ist nach 1995 und 2003 die dritte ihrer Art und liefert wichtige Erkenntnisse zu den Ernährungsgewohnheiten. Diese sind wichtig für die Landwirtschaft und die Ernährungswirtschaft, für Politik und Verwaltung, aber natürlich auch für die Verbraucher. Die Studie ist die Grundlage für Überlegungen, was künftig angebaut werden oder wo Ernährungsaufklärung ansetzen soll.
Weitere Informationen zur Bayerischen Ernährungsstudie finden Sie hier…
Ernährungsstudie „Was isst Bayern?“ [PDF]
www.kern.bayern.de/wissenschaft/246886/index.php